Wie Cobots in der gastro helfen können
Cobots in der Gastronomie, der Stand der Dinge 2025: In Restaurants, Cafés und Hotels halten zunehmend sogenannte Cobots Einzug. Bei Cobots (kurz für kollaborative Roboter) handelt es sich um Roboter, die dafür entwickelt wurden, sicher mit Menschen zusammenzuarbeiten und diese zu unterstützen, statt sie zu ersetzen. In der Gastronomie übernehmen Cobots bereits heute vielfältige Aufgaben – vom Servieren von Speisen bis zum Kochen in der Küche. Im Folgenden werden die zentralen Einsatzgebiete, Vorteile und die technische Entwicklung dieser Roboter beschrieben. Außerdem werden wichtige Anbieter und Modelle vorgestellt sowie Fragen zu Leasing-Optionen, Kosten und der Eignung von Cobots zur Linderung des Fachkräftemangels beleuchtet.
Inhalt

Einsatzgebiete von Cobots in der Gastronomie
Im Servicebereich: In Restaurants und Cafés werden Cobots vor allem als Serviceroboter eingesetzt. Sie können zum Beispiel Speisen und Getränke aus der Küche autonom zum Tisch der Gäste bringen. Solche Roboter – oft ausgestattet mit mehreren Tabletts und Sensoren zur Hinderniserkennung – navigieren selbständig durch den Gastraum. Einige Modelle begleiten auch das Servicepersonal: Der Kellner stellt die Teller auf den Roboter und dieser fährt zum entsprechenden Tisch, wo die Speisen vom Personal oder direkt von den Gästen entnommen werden. Nach dem Servieren können die Cobots leeres Geschirr abräumen, indem sie es zurück in die Küche transportieren. Auch als mobiler „Kellner-Assistent“ oder Laufbursche entlasten sie das Personal bei langen Wegen, indem sie schwere Tabletts oder bis zu 40 kg Geschirr tragen. In Selbstbedienungs- oder Buffet-Restaurants weisen manche Roboter den Gästen sogar den Weg zum freien Tisch. Durch diese Einsatzgebiete können Cobots den Service beschleunigen und den Mitarbeitern körperlich anstrengende Routinewege abnehmen.
In der Küche: Cobots finden auch hinter den Kulissen Verwendung. In modernen Gastronomiebetrieben gibt es bereits Roboterköche oder Kochassistenten, die bei der Zubereitung helfen. Beispiele sind Roboterarme, die Burger-Patties wenden, Pommes frittieren oder Pfannengerichte rühren. Solche Küchen-Cobots übernehmen monotone oder gefährliche Arbeiten – etwa das Arbeiten am heißen Grill oder Fritteuse – und unterstützen damit das Küchenpersonal. Dadurch können sich menschliche Köche auf anspruchsvollere Tätigkeiten wie Würzen, Anrichten und die kreative Zubereitung konzentrieren. Ebenso gibt es Roboter-Baristas und Roboter-Barkeeper, die Getränke zubereiten: Von Maschinen, die vollautomatisch Cocktails mixen, bis zu Roboterarmen, die Kaffeespezialitäten brühen und dekorieren. In allen diesen Fällen arbeiten Cobots Seite an Seite mit den Mitarbeitern, um die Produktivität zu erhöhen und gleichbleibende Qualität sicherzustellen.
In Hotels und weiteren Bereichen: Auch im Hotelwesen und verwandten Gastronomiebereichen kommen Cobots zum Einsatz. In großen Hotels werden Serviceroboter als „Roboter-Butler“ eingesetzt, um Gästen Zimmerservice-Bestellungen oder frische Handtücher aufs Zimmer zu bringen. Diese mobilen Einheiten navigieren mit dem Aufzug durch das Hotel und benachrichtigen den Gast per Telefon oder App, wenn die Lieferung vor der Tür steht. An der Rezeption können humanoide Roboter Gäste begrüßen, beim Check-in helfen oder einfache Auskünfte geben (beispielsweise zu Frühstückszeiten oder Wegbeschreibungen im Hotel). Solche Roboter-Concierges wie „Pepper“ von SoftBank Robotics dienen vor allem der Information und Unterhaltung der Gäste in der Lobby. Zudem sind Reinigungs-Cobots im Einsatz: etwa autonome Staubsauger oder Wischroboter für Hotelflure und Restaurantböden, die außerhalb der Stoßzeiten selbständig säubern. Insgesamt erstrecken sich die Einsatzgebiete von Cobots in der Gastronomie also von der Küche über den Gastraum bis hin zum Gästeservice im Hotel. Überall dort, wo repetitive oder logistisch aufwendige Arbeiten anfallen, können kollaborative Roboter eine sinnvolle Unterstützung bieten.



Vorteile von Cobots in der Gastronomie
Effizienzsteigerung und Produktivität: Ein Hauptvorteil von Cobots ist die deutliche Effizienzsteigerung im Betriebsablauf. Roboter können ohne Pausen, Urlaub oder Krankheit arbeiten – früh morgens genauso einsatzbereit wie spät abends. Dadurch lassen sich längere Öffnungszeiten oder Servicezeiten abdecken, ohne zusätzliches Personal einzusetzen. Cobots erledigen Routineaufgaben wie das Servieren oder Abräumen schneller und gleichmäßiger. Beispielsweise können Serviceroboter mehrere Tische auf einer Tour bedienen, was Laufwege spart und die Wartezeiten für Gäste verkürzt. In Stoßzeiten bleibt der Service flüssiger, da der Roboter unermüdlich zwischen Küche und Gastraum pendelt. Die Durchsatzkapazität eines Betriebs kann somit steigen – es können mehr Gäste in kürzerer Zeit bedient werden. Indem Cobots dem Personal zeitraubende Handgriffe abnehmen, sinket der Personalaufwand pro Gast, was sich mittelfristig in Kosteneinsparungen äußern kann. Ein Roboter übernimmt vielleicht Aufgaben, für die sonst eine zusätzliche Service- oder Küchenhilfe nötig wäre. Somit können Betriebe ihre Personalkosten reduzieren oder vorhandenes Personal gezielter dort einsetzen, wo menschliche Fähigkeiten besonders gefragt sind.
Verbesserte Servicequalität: Durch den Einsatz von Cobots steigt oft die Servicequalität, denn das menschliche Personal wird entlastet und gewinnt Zeit für die Gäste. Anstatt viele Teller zu tragen oder ständig zwischen Küche und Saal hin- und herzueilen, können sich Kellner verstärkt um die Betreuung der Gäste kümmern – z.B. Beratungen zu Speisen geben, auf Sonderwünsche eingehen oder einfach für eine freundliche Atmosphäre sorgen. Die Roboter erledigen währenddessen zuverlässig die Hintergrundarbeit. Fehlerquoten können ebenfalls sinken: Ein korrekt programmierter Serviceroboter liefert die richtigen Gerichte an den vorgesehenen Tisch, ohne Bestellungen zu verwechseln. In der Küche bereiten Cobots Speisen stets nach dem gleichen Muster zu – die Qualität und Konsistenz der Gerichte bleibt gleichbleibend hoch, unabhängig vom menschlichen Ermüdungsfaktor. Kunden erleben dadurch einen schnellen, reibungslosen Service und gleichbleibend gute Produkte. Darüber hinaus empfinden viele Gäste den Einsatz von Robotern als attraktive Innovation. Ein Serviceroboter, der elegant durch den Gastraum fährt, weckt Neugier und bleibt in Erinnerung – was die Gästezufriedenheit steigern und einen modernen Eindruck vermitteln kann. Zufriedene, beeindruckte Gäste kommen eher wieder oder teilen ihre positive Erfahrung, was dem Betrieb zugutekommt.
Entlastung und Sicherheit für Mitarbeiter: Cobots übernehmen zudem physisch belastende oder gefährliche Arbeiten, was die Mitarbeitergesundheit fördert. Schwere Tabletts oder große Mengen Geschirr zu tragen, kann Rücken und Gelenke strapazieren – hier kann ein Roboter viel Last abnehmen. In der Küche reduzieren Roboterarme das Risiko von Verbrennungen oder Schnittverletzungen, indem sie z.B. im heißen Frittieröl arbeiten oder mit scharfen Messern Gemüse schneiden, während der Mensch in sicherer Distanz bleibt. Auch hygienische Vorteile sind zu nennen: Ein Roboter berührt Speisen nur mit seinen dafür vorgesehenen Werkzeugen, die leicht steril gehalten werden können. Dadurch wird die Gefahr menschlicher Kontamination (etwa durch ungewaschene Hände oder Niesen) verringert. Nicht zuletzt bringen Cobots Planbarkeit und Zuverlässigkeit: Sie fallen nicht spontan durch Krankheit aus und kommen nicht unpünktlich zur Schicht. Das Management kann also besser planen und muss weniger mit Personalausfällen improvisieren. Insgesamt erhöhen Cobots so Zuverlässigkeit, Sicherheit und Planbarkeit im Gastronomiebetrieb, was sowohl dem Arbeitsklima als auch dem Gästeerlebnis zugutekommt.
Entwicklung der Technologie von Cobots in der Gastronomie
Rückblick und aktuelle Entwicklung: Die Idee, Roboter in der Gastronomie einzusetzen, reicht bereits einige Jahre zurück – zunächst oft als Kuriosität oder Marketing-Gag. In den 2010er-Jahren gab es erste Experimente mit Roboter-Kellnern in Asien und vereinzelte Vorreiter, doch die Technologie war damals noch begrenzt. Frühere Modelle konnten oft nur vordefinierte Routen abfahren oder benötigten spezielle Schienensysteme. Kollaborative Roboter hingegen, wie wir sie heute kennen, haben in den letzten Jahren einen großen Entwicklungssprung gemacht. Dank Fortschritten in der Sensorik und KI-Navigation können moderne Cobots ihre Umgebung in Echtzeit erkennen und sich frei im Raum bewegen, ohne mit Menschen oder Hindernissen zu kollidieren. Laser-Lidar-Sensoren und Kameras ermöglichen eine präzise Orientierung im Gastraum sowie das automatische Anpassen der Route, wenn beispielsweise ein Gast den Weg kreuzt. Auch die Mensch-Maschine-Interaktion wurde verbessert: Roboter können auf Sprachbefehle reagieren, haben Touch-Displays zur Eingabe von Befehlen oder zeigen über LED-Anzeigen, was sie gerade tun (etwa welches Gericht sie für welchen Tisch transportieren). In den Küchen macht die Robotertechnik ebenfalls Fortschritte – immer feinfühligere Greifarme und bessere Bilderkennung erlauben es Cobots, auch komplexere Zubereitungsschritte zu meistern, die früher undenkbar schienen.
Beschleunigte Verbreitung und Trends: In den letzten Jahren hat die Nachfrage nach Service- und Küchenrobotern stark angezogen. Ein wichtiger Treiber war die COVID-19-Pandemie, die zum einen den Wunsch nach kontaktlosen Serviceformen verstärkte und zum anderen viele Gastronomiebetriebe mit Personalabwanderung konfrontierte. Automatisierung rückte als Lösungsansatz in den Fokus. Hersteller von Cobots registrieren weltweit steigende Absatzzahlen in der Gastronomie. Immer mehr Restaurants, von der asiatischen Schnellimbisskette bis zum europäischen Hotelrestaurant, testen den Einsatz dieser Helfer. Dadurch hat sich ein regelrechter Wettbewerb unter Anbietern entwickelt, der die Innovation weiter antreibt. Die Cobots werden von Generation zu Generation leistungsfähiger, robuster und auch kostengünstiger. Ein klarer Trend ist die Entwicklung hin zu „Robotics as a Service“ (RaaS): Statt Roboter zu kaufen, bieten Hersteller oder Drittanbieter die Geräte im Miet- oder Leasingmodell mit Rundum-Service an. Dies senkt die Eintrittshürde für Betriebe, die neue Technologie auszuprobieren, und fördert die Verbreitung. Zudem werden Cobots immer besser in digitale Systeme integriert – etwa Anbindung an Kassen- und Bestellsysteme, sodass der Roboter weiß, wann ein Gericht fertig ist und wohin es gebracht werden muss.
Zukünftige Perspektiven: Die Technologie der Cobots steckt trotz aller Fortschritte noch in den Anfängen einer langfristigen Entwicklung. In Zukunft ist damit zu rechnen, dass Cobots noch vielseitiger einsetzbar sein werden. Forscher und Hersteller arbeiten daran, die künstliche Intelligenz der Roboter weiter zu verbessern, damit diese flexibler auf unvorhergesehene Situationen reagieren können. So könnten künftige Serviceroboter nicht nur vorprogrammierte Routen fahren, sondern selbstständig erkennen, welcher Tisch z.B. gerade neues Besteck benötigt oder ob ein Gast Hilfe sucht. Im Küchenbereich dürften Roboter mit immer feineren Greifhänden erscheinen, die auch komplexe Handgriffe wie Dekorieren von Tellern oder Anrichten von Desserts übernehmen können. Ebenfalls in Entwicklung sind multifunktionale Robotersysteme, die mehrere Aufgaben kombinieren – etwa ein Roboter, der tagsüber als Kellner arbeitet und nachts autonom den Boden reinigt, indem er sein Modul wechselt. Die Akzeptanz für Roboter in der Gesellschaft steigt ebenfalls mit der Verbreitung: Zukünftige Gäste werden Cobots vermutlich als normalen Teil des Service erleben. Nicht zuletzt könnte die Vernetzung über das Internet der Dinge dazu führen, dass alle Geräte in einem Restaurant – vom smarten Ofen bis zum Serviceroboter – koordiniert zusammenarbeiten. Insgesamt ist zu erwarten, dass Cobots in der Gastronomie immer leistungsfähiger, günstiger und selbstverständlicher werden. Was heute noch futuristisch wirkt, könnte in einigen Jahren zum Alltagsbild in vielen Betrieben gehören.
Cobots in der Gastronomie: Anbieter und Produkte
Der Markt für gastronomische Cobots wird von einer Vielzahl an Herstellern und Modellen geprägt. Hier ein Überblick über einige wichtige Anbieter und ihre Produkte:
- Pudu Robotics: Ein chinesischer Pionier im Bereich Serviceroboter. Bekannt ist vor allem „BellaBot“, ein niedlich gestalteter Roboter mit Katzen-ähnlichem Gesicht, der auf vier Tabletts gleichzeitig Speisen transportieren kann. Pudu bietet auch den „HolaBot“ an, der speziell zum Abräumen von Geschirr konzipiert ist, sowie Modelle wie KettyBot und PuduBot für den vielseitigen Einsatz in Restaurants. Ihre Roboter sind weltweit in vielen Restaurants und Hotels im Einsatz.
- Bear Robotics: Ein US-amerikanisches Unternehmen, das den Serviceroboter „Servi“ entwickelt hat. Servi ist ein kompakter Roboter mit mehreren Ablageflächen, der insbesondere in Restaurants in den USA und Asien Gäste bedient. Bear Robotics kooperiert mit SoftBank Robotics, um Servi in Hotels und Gastrobetrieben global zu vertreiben. Dieser Roboter lässt sich leicht in den Serviceablauf integrieren und ist dafür bekannt, sicher zwischen Gästen zu navigieren und zuverlässig die richtigen Tische anzusteuern.
- Keenon Robotics: Ein weiterer führender Hersteller aus China, der verschiedene Serviceroboter-Modelle für die Gastronomie anbietet. Ihre Roboter (oft mit Modellbezeichnungen wie T5, T8 oder T10) werden z.B. in Deutschland unter Namen wie „Peanut“ vermarktet. Sie können Speisen liefern, leere Teller zurückbringen oder Gäste begrüßen. Keenon-Roboter zeichnen sich durch robuste Technik und anpassbares Design (teils mit süßen Figuren oder freundlichen Gesichtern) aus. Viele Hotels und Flughafencafés in Europa setzen mittlerweile auf Keenon-Modelle für den Servicetransport.
- SoftBank Robotics: Das japanische Unternehmen ist bekannt durch den humanoiden Roboter „Pepper“, der zwar keine Tabletts trägt, aber als Interaktionsroboter in Shops, Hotels und Restaurants dient. Pepper kann Gäste ansprechen, einfache Fragen beantworten, Empfehlungen geben oder zur Unterhaltung tanzen. SoftBank Robotics hat zudem den Staubsaugerroboter „Whiz“ für den gewerblichen Einsatz (z.B. Hotelreinigung) im Programm. Durch Partnerschaften (wie mit Bear Robotics) ist SoftBank auch im Vertrieb anderer Serviceroboter aktiv.
- Miso Robotics: Ein Unternehmen aus den USA, das auf Roboterarme für die Küche spezialisiert ist. Ihr bekanntester Roboter „Flippy“ arbeitet an Fritteusen und Grills, um Burger zu braten, Pommes frites auszubacken oder Chicken Wings zu frittieren. Flippy wird bereits in einigen amerikanischen Fast-Food-Restaurants und Stadion-Kiosken eingesetzt, um das Küchenpersonal zu entlasten und die Speisenqualität konstant zu halten. Miso Robotics entwickelt auch Lösungen wie „CookRight“ (KI-Kamera-Systeme zur Garzeitüberwachung) und „Sippy“ (Automatisierung von Getränkezapfanlagen), die für Kettenrestaurants interessant sind.
- Makr Shakr: Ein aus Italien stammendes Konzept (in Kooperation mit internationalen Partnern), das sich auf Roboter-Barkeeper spezialisiert hat. Makr Shakr Bars verwenden zwei Roboterarme (ähnlich denen aus der Industrie), die Cocktails vollautomatisch mixen und in Szene setzen. Gäste bestellen per Tablet ihren Drink, und die Roboter greifen zu Flaschen, schütteln den Mixer und gießen präzise ein. Solche Systeme sind bereits auf Kreuzfahrtschiffen und in modernen Cocktailbars im Einsatz und bieten den Gästen eine Show sowie perfekt abgemessene Drinks.
- Moley Robotics: Ein britisches Unternehmen, das eine komplette Roboterküche entwickelt hat. Das System umfasst zwei am Küchendeckenmodul montierte Roboterarme, die wie ein Chefkoch agieren können – vom Schneiden der Zutaten bis zum Kochen im Topf. Moley hat demonstriert, wie der Roboter verschiedene Rezepte autonom zubereitet. Noch ist diese Technologie sehr kostspielig und eher in Showküchen oder Laborumgebungen zu finden, aber sie zeigt die Zukunft auf: vollautomatisierte Küchen, in denen Cobots komplexe Gerichte kochen.
- Savioke / Relay Robotics: Für den Hotelbereich ist Savioke aus den USA ein bekannter Anbieter, der den Lieferroboter „Relay“ entwickelt hat. Dieser kompakte Roboter wird in Hotels als Laufbursche eingesetzt – er kann z.B. Zahnbürsten, Snacks oder ganze Room-Service-Bestellungen auf sein Fach laden und autonom zum Gästezimmer bringen. Dort ruft er den Gast an oder sendet eine Nachricht, und nach Entnahme der Lieferung fährt er selbständig zurück. Savioke-Roboter (in neuerer Zeit firmiert das Unternehmen auch als Relay Robotics) sind in zahlreichen Hotels weltweit im Einsatz und gelten als zuverlässig in der Zusammenarbeit mit Aufzügen und Zugangssystemen.
Neben diesen Beispielen gibt es zahlreiche weitere Anbieter und Modelle. Große Industrieroboter-Hersteller wie KUKA, ABB oder Universal Robots bieten ebenfalls kollaborative Roboterarme an, die von Systemintegratoren für gastronomische Zwecke angepasst werden können – zum Beispiel als automatischer Pancake-Bäcker oder als Kaffee-Servierarm. Zudem tauchen immer wieder Start-ups mit innovativen Speziallösungen auf, etwa Pizzaroboter für das vollautomatische Belegen und Backen von Pizzen oder Roboter für Sushi-Restaurants, die Reisportionen formen. Die Landschaft der Cobot-Anbieter in der Gastronomie ist also vielseitig und in Bewegung. Für nahezu jeden Teilbereich – Service, Küche, Bar oder Reinigung – gibt es mittlerweile maßgeschneiderte Roboterlösungen auf dem Markt.

Leasing-Anbieter von Cobots in der Gastronomie
Da die Anschaffungskosten von Cobots relativ hoch sind, greifen viele Gastronomiebetriebe auf Leasing-Modelle zurück. Zahlreiche spezialisierte Firmen bieten an, Serviceroboter und ähnliche Cobots gegen eine monatliche Leasingrate bereitzustellen, anstatt sie direkt zu verkaufen. Im deutschsprachigen Raum haben sich einige Anbieter etabliert, die auf Roboter-Leasing für Gastronomie fokussiert sind. Zum Beispiel bietet Alpha11 (Deutschland) Restaurants an, den Serviceroboter BellaBot zu leasen – in einem ihrer Angebote wird BellaBot für etwa 20 Euro pro Tag bei einer Laufzeit von 36 Monaten bereitgestellt (inklusive Installation vor Ort). Ein weiterer Anbieter ist Sebotics (Schweiz/Deutschland), der Service- und Reinigungsroboter samt Beratung und Finanzierungsmodellen vertreibt. Auch Glatte Robotics (Deutschland) und Servicebot Solutions gehören zu den Firmen, die Leasing für Cobots ermöglichen. Diese Unternehmen arbeiten oft mit Finanzierungs- und Leasinggesellschaften zusammen, um den Kunden flexible Konditionen zu bieten. Selbst klassische Ausstatter wie VKF Renzel vermitteln Serviceroboter mit Leasingoptionen über Partnerbanken.
Übliche Konditionen: Beim Leasing eines Cobots wird in der Regel ein vertraglich festgelegter Zeitraum vereinbart – typisch sind 36 oder 48 Monate Laufzeit. Der Gastronomiebetrieb zahlt monatliche Raten, die je nach Modell und Leistungsumfang variieren. Für einfache Serviceroboter liegen diese Raten häufig im Bereich von 200 bis 500 Euro pro Monat (netto), bei hochwertigeren oder mehreren Robotern entsprechend mehr. Manchmal ist zu Vertragsbeginn eine Anzahlung zu leisten (z.B. einige Tausend Euro), was die monatliche Rate reduziert. In vielen Fällen sind im Leasingpaket Zusatzleistungen enthalten: Der Anbieter übernimmt die Lieferung, Installation und Schulung des Personals beim Start. Auch Garantieleistungen oder Wartung sind während der Leasingdauer oft inklusive, sodass der Betrieb sich nicht um Reparaturkosten sorgen muss. Die Leasinggeber bleiben Eigentümer des Roboters, was für den Leasingnehmer den Vorteil hat, dass der Roboter bilanzneutral bleibt (wichtig für betriebswirtschaftliche Kennzahlen) und dass am Ende der Laufzeit eine technische Aktualisierung möglich ist. Nach Ablauf kann der Gastronomiebetrieb meist entscheiden, ob er den Roboter zurückgibt, käuflich übernimmt (ggf. zum Restwert) oder gegen ein neueres Modell austauscht und den Leasingvertrag verlängert. Solche Modelle werden auch als „Roboter as a Service“ bezeichnet – der Roboter wird quasi als Dienstleistung gemietet. Voraussetzung für ein Leasing ist in der Regel, dass der Betrieb gewerblich tätig und kreditwürdig ist, da Leasinggeber eine Bonitätsprüfung durchführen. Insgesamt bieten Leasing-Anbieter Gastronomen die Chance, ohne hohe Einmalinvestition von Robotik zu profitieren, und ermöglichen so auch kleineren Betrieben den Zugang zu Cobots.
Kosten: Anschaffung und Betrieb von Cobots
Anschaffungskosten: Die Kosten für die Anschaffung eines Cobots in der Gastronomie hängen stark von der Art und Leistungsfähigkeit des Roboters ab. Einfache Serviceroboter (Roboterkellner), die hauptsächlich Speisen transportieren, liegen im unteren fünfstelligen Euro-Bereich. Typischerweise kostet ein solcher Roboter etwa 15.000 bis 20.000 Euro in der Anschaffung. Für diesen Preis erhält man ein Komplettsystem mit eingebauten Sensoren, Akku und Ladesystem sowie Basis-Software für Navigation und ggf. einfache Sprachausgaben. Kollaborative Roboterarme, die komplexe Küchenarbeiten verrichten können, sind meist teurer. Ein einzelner Roboterarm mit Greifer, Steuerung und Sicherheitsfeatures kann 30.000 bis 50.000 Euro oder mehr kosten – hinzu kommen Kosten für die Integration in Küchengeräte oder Arbeitsstationen. Sehr spezialisierte oder leistungsfähige Systeme (z.B. ein komplettes Roboter-Küchenmodul wie von Moley Robotics) können sogar im sechsstelligen Bereich liegen. Neben den reinen Hardwarekosten sollte man auch Planungs- und Installationskosten berücksichtigen: oftmals fallen zusätzliche Aufwände für das Einmessen der Umgebung, Software-Konfiguration oder die Anbindung an bestehende Kassen- und Bestellsysteme an. Insgesamt sind die Initialkosten nicht unerheblich, doch die Preise zeigen tendenziell einen sinkenden Trend, da immer mehr Anbieter auf den Markt kommen und die Technologie reift. In einigen Ländern oder Regionen gibt es außerdem Förderprogramme oder Zuschüsse für die Digitalisierung, welche die Anschaffung von Servicerobotern attraktiver machen können.
Leasing- und Betriebskosten: Viele Gastronomen entscheiden sich anstelle eines direkten Kaufs für Leasing (Mietkauf) oder Mietmodelle, um die Kosten planbar zu halten. Wie erwähnt, kann ein typischer Serviceroboter zu monatlichen Raten von ca. 300–400 Euro (netto) geleast werden, je nach Vertragsdauer und Anbieter. Rechnet man diese Rate um, entsprechen 300 € pro Monat über 48 Monate etwa 14.400 € – in etwa also dem Kaufpreis, zuzüglich Zinsen und Serviceleistungen. Hinzu kommt bei einigen Leasingverträgen eine einmalige Bearbeitungsgebühr oder Anzahlung. Dennoch schont dieses Modell die Liquidität, da kein hoher Betrag auf einmal fällig wird. Betriebskosten für Cobots sind vergleichsweise überschaubar: Die Geräte verbrauchen Strom (ein Serviceroboter etwa so viel wie ein größerer Haushaltsstaubsauger beim Laden), was nur wenige Euro Stromkosten pro Tag ausmacht. Wichtig ist die Wartung: Cobots haben mechanische Teile und Software, die gepflegt und aktualisiert werden müssen. Während der Garantie- oder Leasingzeit übernehmen das meist die Anbieter. Nach Ablauf fallen eventuell Kosten für Ersatzteile (z.B. neue Batterien alle paar Jahre) oder Software-Updates an. Einige Betriebe schließen Wartungsverträge ab, um eine schnelle Reparatur im Störungsfall sicherzustellen. In Sachen Versicherung kann es sinnvoll sein, den Roboter gegen Diebstahl oder Schäden zu versichern, was eine weitere kleine monatliche Ausgabe bedeutet. Insgesamt zeigen Praxiserfahrungen, dass ein Serviceroboter in vielen Fällen kosteneffizient ist: Seine monatlichen Kosten liegen oft unter dem, was ein zusätzlich angestellter Servicekraft kosten würde. So kann sich die Investition bereits nach 1–2 Jahren durch eingesparte Lohnkosten und eventuell höhere Umsätze (durch schnelleren Service und zufriedene Gäste) amortisieren. Wichtig für die Kalkulation ist jedoch, den genauen Bedarf zu prüfen: Ein Cobot rentiert sich vor allem, wenn er regelmäßig und intensiv genutzt wird, etwa um Spitzenzeiten abzudecken oder lange Öffnungszeiten abzustecken. Bei geringem Einsatz wäre die Kostenersparnis entsprechend kleiner.

Cobots gegen den Fachkräftemangel – Lösung oder Limitierung?
Die Gastronomie leidet in vielen Ländern unter einem ausgeprägten Fachkräftemangel. Es stellt sich daher die Frage, ob Cobots dieses Problem mildern oder gar lösen können. Grundsätzlich können Cobots dazu beitragen, Personalengpässe abzufedern. Wenn offene Stellen im Service oder in der Küche nicht besetzt werden können, kann ein Roboter einige der Aufgaben übernehmen, damit der Betrieb weiterläuft. Beispielsweise kann ein einzelner Serviceroboter mehrere Helfer ersetzen, die sonst nur Speisen tragen oder Tische abräumen würden. So kommt ein Restaurant eventuell mit einer geringeren Anzahl an Servicemitarbeitern aus, ohne dass die Gäste auf Bedienung verzichten müssen. In der Küche können Automatisierungsgeräte Routinearbeiten übernehmen, sodass weniger Hilfsköche benötigt werden. Gerade unbeliebte Tätigkeiten – wie stundenlanges Frittieren in der Imbissküche oder das Reinigen großer Flächen – lassen sich von Robotern erledigen, was den Bedarf an Personal für diese spezifischen Aufgaben reduziert. Cobots sind nie müde oder unpünktlich, kündigen nicht und fordern keine Gehaltserhöhung – all das macht sie verlockend für Betriebe, die händeringend Personal suchen. In Zeiten, in denen es „an allen Ecken und Enden“ an Mitarbeitern fehlt, können Roboter also eine Lücke füllen und zumindest die wichtigsten Basisleistungen aufrechterhalten.
Trotz dieser Vorteile zeigen sich jedoch klare Grenzen in Bezug auf den Ersatz von menschlichem Personal. Die Gastronomie ist eine Branche, die stark von menschlicher Interaktion, Flexibilität und Kreativität lebt. Cobots können bislang nur strikt definierte Aufgaben ausführen und reagieren nicht mit echtem Verständnis auf unvorhergesehene Situationen. Sie können zum Beispiel keinfühlsames Gespräch führen, keinen unzufriedenen Gast durch persönliche Gesten besänftigen oder ad hoc ein Rezept abwandeln, wenn der Gast Sonderwünsche hat. Der menschliche Faktor – Empathie, Persönlichkeit und das Gespür für die Stimmung am Tisch – ist durch Maschinen nicht zu ersetzen. Experten betonen, dass Roboter und KI in absehbarer Zeit keine „Gamechanger“ für den Arbeitskräftemangel sein werden, sondern bestenfalls ein Hilfsmittel. Vielmehr müssen Gastronomiebetriebe weiterhin in Personalrekrutierung und -bindung investieren und attraktive Arbeitsbedingungen schaffen, anstatt allein auf Technik zu setzen. Ein weiterer Punkt ist die Akzeptanz: Sowohl bei Gästen als auch bei Mitarbeitern kommen Roboter-Einsätze unterschiedlich an. Einige Gäste freuen sich über die Neuheit, andere lehnen sie ab, weil sie den persönlichen Service vermissen. Ebenso kann es innerhalb des Teams Vorbehalte geben – manche Mitarbeiter könnten fürchten, dass der Roboter ihnen langfristig den Arbeitsplatz streitig macht, was die Moral beeinträchtigt. Studien haben gezeigt, dass ohne richtige Kommunikation und Einbindung des Personals der Einsatz von Robotern sogar zu Frustration führen kann.
Abschließend: Cobots in der Gastronomie, ein Einheilmittel?
Cobots sind kein Wundermittel, um den Personalmangel komplett zu beheben, aber sie können Teil der Lösung sein. Sie ersetzen keine gelernten Fachkräfte oder leidenschaftlichen Gastgeber, doch sie entlasten das vorhandene Personal und machen einen effizienteren Einsatz der knappen Arbeitskräfte möglich. In Bereichen, in denen schlicht niemand zu finden ist – sei es der abendliche Spüldienst oder der Transport von Speisen über weite Strecken – sind Roboter ein wertvoller Lückenfüller. Der optimale Ansatz für die Gastronomie besteht darin, Mensch und Maschine zu kombinieren: Cobots übernehmen die stumpfen, anstrengenden Arbeiten, während Menschen sich auf Service mit Herz und Verstand konzentrieren. So kann der Betrieb trotz Fachkräftemangel qualitativ hochwertig weiterlaufen. Langfristig werden sich Betriebe, die offen für technische Helfer sind, einen Vorteil verschaffen. Dennoch bleibt der Kern der Gastronomie auch in Zukunft der Mensch – Cobots sollten als Ergänzung und Unterstützung gesehen werden, nicht als Ersatz für die menschliche Gastfreundschaft.