
Robot as a Service (RaaS): Roboter im Abonnement
Robot as a Service (RaaS), Roboter Abo Leitfaden. Ein zentrales Logistiklager zur Weihnachtszeit: Bestellungen stapeln sich, die Waren müssen doppelt so schnell kommissioniert und versendet werden wie üblich. Statt hektisch zusätzliches Personal einzustellen oder teuer neue Roboter anzuschaffen, entschließt sich der Lagerleiter zu einem innovativen Ansatz: Er „abonniert“ für die Hochsaison einfach einige extra Roboter, die bei der Bewältigung des Auftragsschubs helfen. Dieses Konzept – Roboter auf Zeit statt Kauf – nennt sich Robot as a Service, kurz RaaS. Es könnte die Art und Weise, wie Unternehmen Automatisierung nutzen, grundlegend verändern.
Inhalt
Was ist Robot as a Service (RaaS)?
Robot as a Service (auf Deutsch etwa „Roboter als Dienstleistung“) ist ein Geschäftsmodell in der Robotik, das dem Prinzip „Mieten statt kaufen“ folgt. Anstatt einen Roboter oder ein robotisches System komplett zu kaufen, können Unternehmen diese gegen eine regelmäßige Gebühr nutzen – ähnlich wie man Software über ein Abonnement aus der Cloud bezieht. Beim RaaS-Modell stellen spezialisierte Anbieter die Roboter, die nötige Software, Wartung und Support bereit. Der Kunde zahlt entweder eine monatliche Rate oder einen nutzungsabhängigen Betrag dafür, dass die Roboter bestimmte Aufgaben erledigen.
Das RaaS-Modell überträgt das erfolgreiche „as-a-Service“-Prinzip aus der IT-Welt auf die industrielle und serviceorientierte Robotik. So wie Software as a Service (SaaS) den Erwerb teurer Softwarelizenzen durch flexible Abos ersetzt hat, ermöglicht RaaS den Einsatz fortschrittlicher Robotik ohne hohe Anfangsinvestitionen. Die Roboter verbleiben im Besitz des Anbieters oder Dienstleisters; das Unternehmen kauft nicht die Maschine selbst, sondern kauft deren Leistung und Verfügbarkeit ein. Wichtig ist: Im Rahmen von RaaS kümmert sich typischerweise der Anbieter um Installation, regelmäßige Updates, Instandhaltung und eventuell nötige Reparaturen der Roboter. Der Nutzer erhält somit ein Rundum-sorglos-Paket, bei dem er sich auf die Ergebnisse konzentrieren kann – etwa auf kommissionierte Bestellungen, gereinigte Flure oder gepflückte Früchte – ohne sich im Detail um die Robotertechnik kümmern zu müssen.
RaaS hat in den letzten Jahren enorm an Fahrt aufgenommen. Marktstudien prognostizieren, dass der weltweite Markt für Robots-as-a-Service bis Mitte der 2020er Jahre ein Volumen im zweistelligen Milliardenbereich erreichen wird und jährlich zweistellig wächst. Gründe dafür sind der steigende Automatisierungsdruck in vielen Branchen, der Mangel an Fachkräften für einfache oder körperlich anstrengende Tätigkeiten sowie die rasanten Fortschritte in der Robotik und künstlichen Intelligenz. Roboter werden immer leistungsfähiger und vielseitiger einsetzbar – gleichzeitig ermöglicht die allgegenwärtige Vernetzung (Stichwort Cloud Robotics), dass Anbieter ihre Roboter aus der Ferne überwachen, aktualisieren und steuern können. Damit ist das Fundament gelegt, um Robotik nicht mehr als starres Investitionsgut, sondern als flexiblen Service anzubieten.

Welche Vorteile bietet RaaS für Unternehmen?
Warum sollte ein Unternehmen Roboter als Service beziehen, anstatt sie klassisch zu kaufen? Tatsächlich bietet RaaS eine Reihe von handfesten Vorteilen, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen oder Branchen, die bislang wenig Berührungspunkte mit Automatisierung hatten. Hier die wichtigsten Pluspunkte:
- Geringere Anfangsinvestitionen (CapEx): Mit RaaS entfallen die hohen einmaligen Anschaffungskosten für Roboter. Statt Hunderttausende von Euro sofort zu binden, werden die Ausgaben auf monatliche Raten oder nutzungsabhängige Gebühren verteilt (operative Kosten, OpEx). Das schont das Investitionsbudget und senkt die finanzielle Hürde, neue Technologien auszuprobieren. Auch Abschreibungen über Jahre hinweg entfallen, weil der Roboter ja nicht ins eigene Anlagevermögen übergeht.
- Skalierbarkeit und Flexibilität: Ein großer Reiz des Service-Modells ist die flexible Skalierbarkeit. Unternehmen können je nach Auftragslage oder Saisonbedarf Robotik-Kapazitäten hinzu- oder abbuchen. So lassen sich etwa in Stoßzeiten (wie dem Weihnachtsgeschäft im Online-Handel) zusätzliche Roboter „dazumieten“ und später wieder reduzieren, wenn das Volumen sinkt. Man bezahlt nur für das, was man tatsächlich benötigt und nutzt. Diese Agilität wäre mit gekauften Robotern kaum möglich, denn ungenutzte Roboter würden ansonsten teuer herumstehen.
- Zugang zu neuester Technologie: Durch RaaS erhalten auch kleinere Firmen Zugang zu hochmoderner Robotertechnik, die sonst vielleicht unerschwinglich oder im Unterhalt zu komplex wäre. Der Anbieter sorgt dafür, dass die bereitgestellten Roboter stets auf dem aktuellen Stand sind – sowohl hardware- als auch softwareseitig. Upgrades auf neue Modelle oder Funktionen sind oft Teil des Service. Das heißt, das Unternehmen profitiert von Innovationen, ohne selbst ständig neue Roboter kaufen zu müssen.
- Wartung und Support inklusive: Bei Robot as a Service übernimmt in der Regel der Dienstleister die Wartung, Reparatur und technische Betreuung der Roboter. Ausfälle werden vom Anbieter schnellstmöglich behoben, oft per Fernwartung oder durch Austauschgeräte. Dadurch minimiert sich das Risiko von teuren Produktionsstillständen aufgrund von Defekten. Unternehmen müssen kein eigenes Expertenteam für Robotik aufbauen, sondern können auf die Expertise des Spezialisten zurückgreifen. Das Rundum-Wartungspaket erhöht die Verlässlichkeit der Systeme und entlastet den Anwender.
- Konzentration auf Kernkompetenzen: Weil RaaS-Kunden sich nicht mit der komplexen Robotertechnik auseinandersetzen müssen, können sie sich stärker auf ihr Kerngeschäft fokussieren. Die Roboter erledigen definierte Routineaufgaben im Hintergrund. Mitarbeiter können währenddessen produktivere Tätigkeiten übernehmen, anstatt z.B. Lagerregale abzugehen oder Böden zu schrubben. So steigert RaaS mittelbar die Effizienz und Wertschöpfung, ohne dass das Unternehmen seine Personalressourcen für die Implementierung der Robotik binden muss.
- Verbesserte Sicherheit und Ergonomie: Ein indirekter Vorteil: Wenn Roboter gefährliche, monotone oder körperlich belastende Arbeiten übernehmen, erhöht das die Arbeitssicherheit für menschliche Beschäftigte. Gleichzeitig reduziert es die Abhängigkeit von Arbeitskräften in Bereichen mit hoher Unfallgefahr oder Gesundheitsbelastung (z.B. schweres Heben, Umgang mit Chemikalien). In vielen Fällen sinken durch Automatisierung die Fehlerquoten und die Qualität steigt, was ebenfalls im Interesse des Unternehmens liegt.
Zusammengefasst senkt RaaS die Eintrittsbarriere in die Welt der Robotik erheblich. Selbst Unternehmen ohne eigenes Know-how auf diesem Gebiet können Automatisierungslösungen erproben und nutzen, ohne hohe Risiken einzugehen. Besonders in Zeiten des Fachkräftemangels und steigender Lohnkosten erlaubt das Modell, die Produktivität zu steigern, Prozesse zu beschleunigen und gleichzeitig flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren.
Anbieter und Anwendungsbeispiele aus verschiedenen Branchen
RaaS ist ein branchenübergreifendes Phänomen. Vom Lagerhaus bis zum Acker, vom Krankenhaus bis zum Einkaufszentrum – überall dort, wo repetitive Aufgaben anfallen, können Roboter als Service sinnvolle Dienste leisten. Im Folgenden einige Beispiele aus unterschiedlichen Sektoren, wie das Konzept bereits heute zum Einsatz kommt und welche Anbieter hier aktiv sind:
Logistik und Lagerhaltung
In der Intralogistik, also innerhalb von Lagern und Distributionszentren, haben Roboter inzwischen einen festen Platz. Typische Aufgaben sind das Kommissionieren, Sortieren und Transportieren von Waren. Unter RaaS bieten verschiedene Firmen autonome mobile Roboter oder Roboterarme für Lagerhäuser an. Ein Beispiel: In modernen Lagern werden kleine selbstfahrende Transportroboter eingesetzt, um Regale zu den Kommissionierern zu bringen oder Pakete von A nach B zu bewegen. Anbieter wie Locus Robotics oder Fetch Robotics (heute Teil von Zebra Technologies) stellen solche Transportroboter als Service zur Verfügung. Anstatt dutzende Fahrzeuge zu kaufen, kann ein Logistikzentrum etwa zehn Roboter abonnieren, um den Materialfluss zu automatisieren. Wenn das Auftragsvolumen wächst, bestellt man einfach weitere Einheiten hinzu. Sinkt es, werden überschüssige Roboter wieder zurückgegeben.
Auch autonome Gabelstapler sind als Service verfügbar. Start-ups wie Third Wave Automation in den USA haben automatisierte Gabelstapler entwickelt, die Paletten selbstständig aufnehmen und bewegen können. Diese können im Abomodell an Lagerbetreiber oder Produktionsstätten verliehen werden. Für Unternehmen bedeutet das, dass sie die Effizienz eines automatisierten Staplers nutzen können, ohne sich um die Wartung oder das Flottenmanagement kümmern zu müssen. Gerade in großen Distributionszentren, z.B. der Automobil- oder Lebensmittelbranche, lässt sich so rund um die Uhr ein kontinuierlicher Warenfluss sicherstellen.
Gesundheitswesen und Pflege
Auch im Krankenhaus und in Pflegeeinrichtungen hält die Robotik langsam Einzug – oft ebenfalls über Service-Modelle, da die Einrichtungen selten eigene Robotik-Teams besitzen. Ein Anwendungsfall sind Transportroboter in Kliniken: Kleine rollende Einheiten, die selbsttätig Medikamente, Laborproben oder Wäsche durch die Flure chauffieren. In einigen Krankenhäusern in den USA und Europa kommen solche „Roboterboten“ bereits als Dienst zum Einsatz. Ein bekannter Vertreter ist der Roboter „Moxi“ des Start-ups Diligent Robotics, der in texanischen Kliniken Routinetätigkeiten übernimmt. Das Krankenhaus zahlt hier für den Betrieb von Moxi (inklusive Software und Betreuung) eine regelmäßige Gebühr, während der Anbieter sich um Updates und Wartung kümmert.
In der Pflege experimentieren Einrichtungen mit sogenannten sozialen Robotern oder Assistenzrobotern, die ältere Menschen unterhalten oder das Pflegepersonal bei einfachen Handreichungen entlasten. Zum Beispiel wird in einigen Seniorenheimen der Roboter „Pepper“ von SoftBank Robotics zeitweise eingesetzt, um Bewohner mit kleinen Spielen oder Gesprächsrunden zu beschäftigen. Denkbar ist, solche humanoiden Service-Roboter im Mietmodell zu nutzen, etwa für bestimmte Aktivitäten oder Therapieangebote. Auch robotische Pflegeassistenten, die körperliche Unterstützung leisten – etwa beim Umlagern von Patienten oder beim Anreichen von Gegenständen – könnten perspektivisch als Service bereitgestellt werden. Noch steht diese Entwicklung am Anfang, aber Pilotprojekte zeigen, dass RaaS im Gesundheitsbereich helfen kann, Personalengpässe abzufedern und Pflegekräfte von Routineaufgaben zu entlasten.
Landwirtschaft
Die Landwirtschaft sieht sich einem zunehmenden Innovationsdruck ausgesetzt: Höhere Effizienz und nachhaltigere Methoden sind gefragt. Hier kommen Feldroboter ins Spiel. Allerdings sind Landwirte oft zögerlich, gleich in teure Agrarroboter zu investieren, zumal die Einsätze saisonal schwanken. Deshalb entstehen Modelle, bei denen Agrarroboter als Dienstleistung angeboten werden. Ein anschauliches Beispiel ist der sogenannte Unkrautjäte-Roboter: Anstatt Herbizide zu spritzen oder manuell Unkraut zu hacken, können Landwirte autonome Roboter einsetzen, die selbstständig durch die Reihen fahren und Unkraut mechanisch entfernen. In den USA bietet etwa das Unternehmen Greenfield Robotics einen „WeedBot“ an, der gegen eine Gebühr pro Hektar die Unkrautbekämpfung übernimmt. Landwirte zahlen also nach Fläche bzw. Einsatz und müssen den Roboter nicht kaufen. Ähnlich werden Erntemaschinen denkbar: Beispielsweise autonome Erdbeerpflück-Roboter, die von Dienstleistern bereitgestellt werden und nur zur Erntesaison auf dem Feld auftauchen. Dieses RaaS-Modell erlaubt es auch kleineren landwirtschaftlichen Betrieben, von moderner Robotik zu profitieren – z.B. bei der Überwachung von Feldern mit Drohnen, der punktgenauen Aussaat oder beim Melken in der Milchviehhaltung mit Robotern, ohne selbst jede dieser spezialisierten Maschinen anschaffen zu müssen.
Einzelhandel
Im Einzelhandel, insbesondere im Lebensmittel- und Warenhandel, steigt der Druck, Prozesse zu optimieren und ein modernes Kundenerlebnis zu bieten. Einige Ketten setzen bereits Roboter ein – und oft geschieht dies als Service durch externe Anbieter. Ein bekanntes Beispiel sind Inventurroboter: schlanke, turmartige Roboter, die durch Supermarktgänge fahren und mit Kameras die Bestände in den Regalen prüfen. Der Roboter „Tally“ des US-Unternehmens Simbe Robotics etwa scannt vollautomatisch Regalböden und erkennt Lücken oder falsch platzierte Produkte. Simbe bietet Tally im Rahmen eines RaaS-Vertrags an, bei dem der Händler pro Monat oder nach Anzahl der Scandurchgänge zahlt. So erhält die Filialleitung tagesaktuelle Inventurdaten, ohne Mitarbeiter dafür abstellen zu müssen.
Auch Kundenservice-Roboter findet man bereits vereinzelt in Einkaufszentren oder Technikmärkten: etwa humanoide Roboter, die Begrüßung und einfache Auskünfte übernehmen, oder mobile Infostelen, die per Spracherkennung Kundenfragen beantworten. Händler können solche Systeme für Promotion-Aktionen oder zur dauerhaften Unterstützung mieten, anstatt sie zu kaufen. Der Vorteil liegt darin, dass man neue Konzepte im Laden erst einmal testen kann, ohne eine dauerhafte Anschaffung zu tätigen. Beispielsweise könnte ein Elektronikmarkt an den Wochenenden einen Roboter als zusätzlichen Berater durch die Gänge schicken – gemietet von einem Roboterdienstleister, der sich um die Programmierung und Wartung kümmert.
Fertigungsindustrie
In der klassischen Fertigungsindustrie – vom Automobilbau bis zur Elektronikmontage – sind Roboter zwar nichts Neues, doch auch hier gewinnt das as-a-Service-Modell an Bedeutung. Insbesondere kollaborative Roboterarme (Cobots), die flexibel in bestehenden Produktionslinien eingesetzt werden können, eignen sich für RaaS. Firmen wie Hirebotics oder Formic in den USA spezialisieren sich darauf, Robotiklösungen im Abonnement bereitzustellen. Beispielsweise kann ein Mittelständler einen Cobot zum Schraubenanziehen oder Montieren von Teilen mieten, ohne sich um die Programmierung im Detail kümmern zu müssen. Der RaaS-Anbieter liefert den Roboter, passt ihn an die geforderte Aufgabe an und verlangt ein monatliches Entgelt oder eine Nutzungsgebühr pro produziertem Teil.
Ein Vorteil in der Fertigung: Unternehmen können schnell auf Veränderungen reagieren. Wenn ein Auftrag wegfällt, endet einfach das Roboter-Abonnement, statt dass eine teure Maschine ungenutzt bleibt. Wenn hingegen ein Großauftrag hereinkommt, kann man kurzfristig zusätzliche Roboterkapazitäten mieten. Große Roboterhersteller wie ABB oder KUKA unterstützen diese Trends teils mit eigenen Leasing- und Mietangeboten, oft in Zusammenarbeit mit Systemintegratoren. In Deutschland bieten Integrationsfirmen und Robotik-Dienstleister vermehrt „Roboter auf Zeit“ an, um insbesondere kleineren Betrieben den Einstieg in die Automatisierung zu ermöglichen.

Von der Auswahl bis zur Integration: Wie funktioniert der RaaS-Prozess?
Unternehmen, die RaaS nutzen wollen, durchlaufen üblicherweise einen mehrstufigen Prozess von der Bedarfserkennung bis zum laufenden Betrieb. Dieser Ablauf lässt sich folgendermaßen skizzieren:
1. Bedarfsanalyse und Anbieterauswahl: Zunächst identifiziert das Unternehmen die Aufgaben, die es automatisieren möchte – etwa das Palettieren von Kisten, das Reinigen von Böden oder die Nachverfolgung von Inventar. Mit diesen Anforderungen wendet man sich an spezialisierte RaaS-Anbieter oder Robotik-Dienstleister. Es folgt eine Beratungsphase, in der gemeinsam geprüft wird, welcher Robotertyp und welche Lösung am besten passt. Da es mittlerweile zahlreiche Robotermodelle gibt (von Armen über mobile Plattformen bis zu humanoiden Geräten), spielt die Expertise des Anbieters eine große Rolle. Manche Unternehmen schreiben ihren Bedarf aus und vergleichen mehrere Angebote. Wichtig sind hierbei auch die Service Level Agreements (SLAs), die ein Anbieter zusichert – etwa zur Verfügbarkeit der Roboter, Reaktionszeit bei Störungen und Leistungskennzahlen.
2. Pilotphase und Teststellung: Häufig beginnt die Einführung von RaaS mit einem Testlauf. Der Anbieter stellt für einen begrenzten Zeitraum einen oder mehrere Roboter zum Ausprobieren bereit. In dieser Pilotphase kann das Unternehmen prüfen, ob die Roboter die gewünschten Aufgaben zuverlässig erfüllen und wie sie sich in den realen Arbeitsablauf einfügen. Dies minimiert das Risiko: Falls die Lösung nicht den Erwartungen entspricht, kann man den Versuch beenden, ohne auf teurer Ausrüstung sitzenzubleiben. Viele RaaS-Anbieter bieten flexible Probemonate oder kurzfristige Mietmodelle an, um potenzielle Kunden zu überzeugen.
3. Integration in die Betriebsabläufe: Wenn die Entscheidung für eine RaaS-Lösung gefallen ist, erfolgt die eigentliche Implementierung. Der Dienstleister liefert die Roboterhardware und richtet sie vor Ort ein. Wichtig ist die Integration in bestehende Prozesse: So müssen Roboter z.B. an Warenwirtschaftssysteme oder Produktionsplanungs-Software angebunden werden, damit sie Aufträge erhalten und Daten zurückmelden können. Oft arbeiten Anbieter und Kunden eng zusammen, um Arbeitsbereiche robotergerecht zu gestalten – seien es Markierungen auf dem Boden für Navigationsroboter, spezielle Aufsätze an Maschinen für Roboterarme oder sichere Bereiche für Mensch-Roboter-Kollaboration. Zudem erfolgt in dieser Phase die Schulung des Personals: Mitarbeiter lernen, wie sie mit den neuen „Kollegen“ umgehen, sie starten oder stoppen, bei Bedarf Befehle geben oder einfache Konfigurationen vornehmen. Eine gute Einweisung ist essenziell, damit die Akzeptanz hoch ist und der Betrieb reibungslos klappt.
4. Laufender Betrieb und Betreuung: Ist das System erst einmal live, läuft die Nutzung in der täglichen Praxis. Nun zeigt sich der Vorteil des Service-Modells: Der Anbieter übernimmt fortlaufend die Überwachung der Roboter. Moderne RaaS-Systeme sind meist vernetzt, d.h. die Roboter senden Leistungsdaten oder Statusmeldungen an den Anbieter. So kann dieser proaktiv Wartungen durchführen oder bei Störungen oft per Ferndiagnose eingreifen. Updates der Steuerungssoftware werden zentral eingespielt, meist außerhalb der Betriebszeiten des Kunden, um den Ablauf nicht zu stören. Der Kunde kann sich derweil darauf konzentrieren, die Ergebnisse auszuwerten – seien es schnellere Durchlaufzeiten in der Produktion, präzisere Bestandsdaten im Handel oder entlastetes Personal in der Logistik. Bei Bedarf kann das Unternehmen den Vertrag anpassen, z.B. weitere Roboter anfordern oder die Laufzeit verlängern.
5. Evaluierung und Ausbau: Ein oft unterschätzter Schritt ist die Nachbetrachtung. Hat die RaaS-Lösung die gesteckten Ziele erreicht? Der Anbieter wird typischerweise regelmäßige Reports liefern, etwa zur Auslastung der Roboter, zur Anzahl erledigter Aufgaben oder zur Verfügbarkeit (Uptime). Anhand dieser Daten bewertet das Unternehmen den Nutzen. Bei Erfolg stehen oft schon die nächsten Projekte an: Vielleicht lässt sich das System auf weitere Standorte ausrollen oder zusätzliche Prozesse integrieren. Dank der Flexibilität von RaaS können solche Erweiterungen zügig umgesetzt werden. Umgekehrt, sollte sich die Marktlage ändern oder der erhoffte Nutzen ausbleiben, kann man einen RaaS-Vertrag auch auslaufen lassen oder anpassen, ohne auf großem, teurem Equipment sitzenzubleiben.

Kostenmodelle und Wartung im RaaS
Wie genau bezahlen Unternehmen im RaaS-Modell und wie läuft die Wartung ab? Hier gibt es unterschiedliche Ansätze, die je nach Anbieter und Branche variieren. Grundsätzlich lassen sich zwei Haupt-Kostenmodelle unterscheiden:
- Zeitbasierte Miete: Dies ähnelt einem klassischen Leasing, jedoch oft flexibler. Das Unternehmen mietet den Roboter für einen bestimmten Zeitraum – z.B. für einige Monate, ein Jahr oder auf unbestimmte Zeit mit monatlicher Kündigungsoption. Die Abrechnung erfolgt typischerweise monatlich oder vierteljährlich mit einem festen Betrag pro Roboter oder pro Robotereinheit. Solche zeitbasierten Modelle eignen sich, wenn man den Roboter quasi als festes Hilfsmittel im Betrieb nutzen möchte, aber dennoch die Möglichkeit behalten will, die Zahl der Roboter zu variieren. Beispiel: Eine Fertigungsfirma mietet zwei Roboterarme auf 12-Monats-Basis für eine Montagelinie. Im Vertrag ist festgelegt, was die monatliche Rate beinhaltet – etwa die Nutzung, den Service und eine bestimmte Anzahl Betriebsstunden.
- Leistungs- oder nutzungsbasierte Abrechnung: Hier bezahlt der Kunde direkt für die Arbeit, die der Roboter verrichtet. Das kann eine Gebühr pro Stück (z.B. pro kommissioniertem Artikel oder pro verpackter Palette), pro Einsatzstunde oder pro Einsatzzyklus sein. In der Landwirtschaft etwa ist ein Preis pro bearbeitetem Hektar denkbar, im Reinigungsgewerbe ein Tarif pro gereinigter Quadratmeterzahl. Dieses „Pay-per-Use„-Prinzip hat den Vorteil, dass Kosten und Nutzen eng gekoppelt sind: Fällt wenig Arbeit an, zahlt man wenig; bei hohem Durchsatz sind die Kosten zwar höher, aber es wird ja auch entsprechend mehr erwirtschaftet. Anbieter müssen bei diesem Modell natürlich sicherstellen, dass ihre Roboter die versprochene Leistung bringen – oft sind daher Mindestabnahmen oder Grundgebühren Teil des Vertrags, um eine Grundauslastung zu sichern.
In der Praxis gibt es auch Mischformen. Einige Anbieter bieten ein Basispaket mit monatlicher Rate plus einer variablen Komponente je nach Nutzung. Andere locken mit einer niedrigen Grundgebühr und verdienen an den „überzähligen“ Nutzungsstunden. Wichtig für Kunden ist, die Verträge genau zu verstehen: Was passiert, wenn ein Roboter ausfällt? Gibt es Gutschriften für Standzeiten? Wie sehen die Kündigungsfristen aus? Und welche Leistungen genau sind inkludiert?
Zum Thema Wartung: Ein Kernmerkmal von RaaS ist, dass Wartung und Instandhaltung weitgehend beim Anbieter liegen. Das bedeutet:
- Regelmäßige Inspektionen und Updates: Der Dienstleister sorgt dafür, dass die Roboter in Schuss bleiben. Mechanische Komponenten werden in Intervallen geprüft, Verschleißteile ausgetauscht, Sensoren kalibriert. Software-Updates oder Sicherheits-Patches werden aufgespielt, sobald sie verfügbar sind. Oft geschieht dies remote über das Netz, falls die Roboter entsprechend angebunden sind.
- Fernwartung und Support: Viele Probleme lassen sich aus der Ferne diagnostizieren. Die Roboter melden Fehlercodes oder Abweichungen, die der Anbieter über ein Dashboard einsehen kann. So kann z.B. ein Servicetechniker des Anbieters feststellen, wenn ein Motor ungewöhnliche Stromwerte zieht und proaktiv einen Austausch planen, bevor es zum Ausfall kommt. Für den Kunden bedeutet das weniger unvorhergesehene Stillstände. Bei akuten Störungen steht meist eine Hotline oder ein Online-Support zur Verfügung, der entweder per Fernzugriff eingreifen kann oder einen Techniker schickt.
- Schneller Hardwaretausch: Sollte ein Roboter tatsächlich komplett ausfallen oder einen Defekt haben, übernimmt der RaaS-Anbieter in der Regel den zügigen Austausch. Oft halten Anbieter Ersatzgeräte oder Module bereit, um sie beim Kunden einzusetzen, während das defekte Gerät in der Werkstatt repariert wird. So bleibt die Performance beim Kunden möglichst konstant. Solche Servicefälle sind meist in den SLAs geregelt (z.B. Austausch innerhalb von 48 Stunden garantiert).
- Skalierbare Upgrades: Im Wartungspaket kann auch enthalten sein, dass der Anbieter nach einer gewissen Zeit modernisierte Hardware stellt. Zum Beispiel könnte im Vertrag vereinbart sein, dass nach drei Jahren der Roboter durch das neueste Modell ersetzt wird, um Leistungsverbesserungen zu nutzen. So bekommt der Kunde fortlaufend die neueste Technik, ohne erneut investieren zu müssen.
Insgesamt reduziert diese Aufteilung der Verantwortlichkeiten die technischen Hürden für den Einsatz von Robotern erheblich. Unternehmen müssen nicht, wie früher üblich, eigene Instandhaltungsteams für komplexe Automatisierungsanlagen bereitstellen. Allerdings erfordert es Vertrauen in den Anbieter, da man sich auf dessen Servicegrad verlässt. Daher sind klare Abmachungen und Referenzen des Anbieters wichtig, bevor man sich auf RaaS einlässt.

Herausforderungen und Risiken bei der Einführung von RaaS
So attraktiv Robot as a Service klingen mag – die Einführung ist kein Selbstläufer. Unternehmen sollten sich auch der möglichen Stolpersteine bewusst sein:
- Datenschutz und Sicherheit: Moderne Roboter sammeln viele Daten. Lagerroboter navigieren per Kamera und Scanner, Serviceroboter im Handel erfassen vielleicht Kundendaten, Pflege-Assistenzroboter zeichnen Interaktionen auf. Wenn solche Roboter von einem externen Dienstleister betrieben werden, stellt sich die Frage: Wo landen diese Daten? Wer hat Zugriff? Gerade in Europa mit strengen Datenschutzgesetzen (Stichwort DSGVO) muss genau geregelt werden, welche Sensordaten übertragen werden dürfen und wie sie geschützt werden. Außerdem sind Roboter Teil des IT-Netzwerks – sie könnten theoretisch Ziel von Hackerangriffen werden. Ein RaaS-Anbieter muss daher für Cybersecurity sorgen, etwa durch verschlüsselte Verbindungen und regelmäßige Sicherheitsupdates, um Angriffe oder Manipulation zu verhindern.
- Technische Integration und Komplexität: Die Einbindung von Robotern in bestehende Prozesse kann komplex sein. Nicht immer fügt sich ein neuer Roboter nahtlos ein – Maschinen müssen angepasst, Software-Schnittstellen programmiert, Arbeitsabläufe umgestellt werden. Wenn der Anbieter zwar die Robotik liefert, aber die betriebliche Integration unterschätzt wird, drohen Reibungsverluste. Deshalb ist eine sorgfältige Planung nötig: Welche Infrastruktur muss vorhanden sein (z.B. WLAN-Abdeckung für mobile Roboter, ausreichender Platz, Stromversorgung)? Braucht es Anpassungen an den Förderbändern oder Werkstückträgern, damit der Roboter damit umgehen kann? Solche Fragen müssen im Vorfeld geklärt werden. Ein Risiko ist auch, dass Unternehmen sich zu sehr auf den Dienstleister verlassen und intern zu wenig Know-how aufbauen, um mit kleineren Problemen umzugehen. Eine gewisse technische Abhängigkeit vom Anbieter ist im RaaS-Modell inherent – das sollte man bewusst akzeptieren und vertraglich absichern (z.B. Recht auf Datenübernahme, falls der Anbieter wechselt).
- Schulungs- und Kulturwandel: Die Mitarbeitenden müssen mitziehen, damit Robotik im Alltag funktioniert. Neue Technologien können Berührungsängste auslösen oder sogar Jobverlustängste schüren. Ein oft genanntes Risiko ist die Ablehnung durch die Belegschaft. Dem kann man begegnen, indem man frühzeitig transparent kommuniziert, wozu der Roboter eingeführt wird (Routinearbeiten erleichtern, Menschen nicht ersetzen) und indem man Schulungen anbietet. Wenn Beschäftigte lernen, den Roboter zu bedienen und als Werkzeug zu verstehen, sinkt die Hemmschwelle. Dennoch erfordert es einen Kulturwandel hin zu einer Mensch-Roboter-Kollaboration. Das Management muss das begleiten. Nicht jeder Prozess eignet sich sofort für die Robotik; manchmal sind organisatorische Anpassungen nötig. Hier kann externe Beratung helfen.
- Verdeckte Kosten und Vertragsbindung: Wie bei jedem „as a Service“-Modell können sich die Kosten über die Zeit aufsummieren. Ein Roboter im Abo kann auf fünf Jahre gerechnet teurer kommen als ein Kauf, wenn man sehr langfristig denkt. Unternehmen sollten also genau kalkulieren: Ab wann wäre der Kauf wirtschaftlicher? Einige RaaS-Verträge haben Mindestlaufzeiten oder Kündigungsfristen, die die Flexibilität einschränken. Außerdem ist man meist an einen bestimmten Anbieter gebunden (Vendor Lock-in). Wechselt man den Dienstleister, muss eventuell die ganze Infrastruktur getauscht werden. Diese Aspekte gilt es in Verhandlungen zu berücksichtigen – z.B. indem man zunächst mit kleineren Umfängen startet oder Pilotprojekte klar befristet und auswertet.
- Rechtliche und ethische Fragen: Der Einsatz von Robotern, gerade in sensiblen Bereichen wie Pflege oder öffentlichem Raum, wirft auch ethische Fragen auf. Darf ein Pflegeroboter eigenständig Entscheidungen treffen? Wer haftet, wenn ein autonomer Lieferroboter einen Unfall verursacht – der Betreiber (Anwender) oder der RaaS-Anbieter? Solche Haftungsfragen sind teils noch nicht abschließend geklärt und müssen vertraglich geregelt werden. Auch Arbeitsrechtliches kann berührt sein, etwa wenn Roboter im Betrieb menschliche Tätigkeiten übernehmen – hier könnten z.B. Betriebsräte mitsprechen wollen. Diese Herausforderungen gelten zwar für Robotik allgemein, treten aber im RaaS-Kontext besonders hervor, weil hier oft neue Einsatzbereiche erschlossen werden, in denen es noch kaum Standards gibt.
Trotz dieser Herausforderungen berichten viele Unternehmen, die erste Schritte mit RaaS gemacht haben, von positiven Erfahrungen. Wichtig ist eine realistische Planung, Einbindung aller Stakeholder und die Auswahl eines vertrauenswürdigen Partners. Dann lassen sich die Risiken managen.

Zukunftsperspektiven: Trends und Potenzial von RaaS
Der Trend zu Robot as a Service steht erst am Anfang. In den kommenden Jahren dürften einige Entwicklungen die Verbreitung dieses Modells weiter vorantreiben:
Steigende Verbreitung in KMU: Was heute vereinzelt erprobt wird, könnte bald zum Standardwerkzeug auch für kleinere Betriebe werden. Ähnlich wie Cloud-Dienste vor einem Jahrzehnt zunächst skeptisch beäugt wurden und heute selbstverständlich sind, könnte RaaS in fünf bis zehn Jahren ein gängiges Beschaffungsmodell für Automatisierung sein. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) mit begrenztem Kapital profitieren, wenn sie Roboter einfach bedarfsorientiert mieten können. Dadurch demokratisiert sich der Zugang zu High-Tech-Automatisierung.
Technologische Fortschritte: Fortschritte in der künstlichen Intelligenz und Sensorik machen Roboter immer autonomer und vielseitiger. Dadurch ergeben sich neue Anwendungsfelder für RaaS. Beispielsweise könnten fortschrittliche Serviceroboter mit Sprachassistenz künftig als „Empfangsrobotik“ in Hotels oder Behörden als Dienst gebucht werden. Oder Drohnen, ausgestattet mit KI-Bildauswertung, werden als Service für Inspektionen von Industrieanlagen eingesetzt. Je intelligenter die Maschinen werden, desto mehr komplexe Aufgaben lassen sich auslagern. Das Zusammenspiel mit 5G-Mobilfunk und Edge-Computing wird es ermöglichen, ganze Schwärme von Robotern in Echtzeit zu steuern, was für das Service-Modell ebenfalls förderlich ist (z.B. Flotten von Lieferrobotern in Städten, gemanagt von einem zentralen Dienstleister).
Neue Geschäftsmodelle und Anbieter: Die Robotikbranche selbst wandelt sich. Neben klassischen Robotikfirmen entstehen Plattformanbieter, die als Vermittler fungieren – quasi „Roboter-Clouds“, wo Kunden sich Robotik-Dienstleistungen on-demand buchen können. Man kann sich zukünftige Marktplätze vorstellen, auf denen verschiedene Robotertypen (Reinigungsroboter, Lagerdrohnen, Montage-Cobots etc.) mitsamt Service angeboten werden, und Unternehmen wählen à la carte, was sie brauchen. Für die Robotikhersteller ist RaaS attraktiv, weil es kontinuierliche Einnahmen statt einmaliger Verkäufe generiert. Wir werden daher sehen, dass fast jeder Robotikproduzent zumindest ein Servicemodell im Portfolio haben wird. Auch Versicherungsmodelle und Finanzdienstleister springen auf: etwa Versicherungen speziell für Roboter-Einsätze im Abo, oder Finanzierungspartner, die Leasing und Service kombinieren.
Marktwachstum und Wettbewerb: Experten schätzen, dass der RaaS-Markt in den nächsten Jahren zweistellig pro Jahr wächst. Mehr Wettbewerb könnte sinkende Preise und noch flexiblere Angebote bedeuten – gut für Anwender. Zudem wird die geografische Verfügbarkeit steigen. War RaaS zunächst vor allem in Nordamerika und Asien verbreitet, ziehen Europa und andere Regionen nach. In Deutschland zum Beispiel werden immer mehr Pilotprojekte in Bereichen wie Pflege-Robotik oder Service-Drohnen gestartet, oft mit staatlicher Förderung. Wenn sich diese bewähren, entsteht eine Dynamik, die weitere Unternehmen zum Aufspringen bewegt.
Nachhaltigkeitsaspekte: Interessanterweise kann RaaS auch aus Nachhaltigkeitssicht Vorteile bieten. Wenn mehrere Kunden sich Roboter „teilen“ (über nacheinander folgende Mietzeiträume), erhöht das die Auslastung der Geräte und vermeidet, dass teure Maschinen ungenutzt verstauben. Der Hersteller bzw. Anbieter hat zudem einen Anreiz, langlebige und robuste Roboter zu bauen, denn er trägt ja die Wartungskosten. Und wenn ein Kunde sie nicht mehr braucht, finden sie im Servicemodell vielleicht woanders Einsatz, statt verschrottet zu werden. Dieses Prinzip passt in die Idee einer Kreislaufwirtschaft und eines effizienteren Ressourceneinsatzes.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Robot as a Service das Potenzial hat, die Automatisierungslandschaft nachhaltig zu verändern. Für Unternehmen wird Automatisierung mehr und mehr zu einer flexiblen Dienstleistung, die sich nach Bedarf ein- und ausschalten lässt – nahezu so einfach, wie Strom aus der Steckdose zu beziehen. Natürlich wird es weiterhin Szenarien geben, in denen der Kauf von Robotern sinnvoller ist (z.B. bei sehr spezifischen Anforderungen oder aus Geheimhaltungsgründen). Doch für eine breite Palette standardisierbarer Aufgaben scheint das „Roboter-Abo“ ein zukunftsweisender Weg zu sein.
Abschließend: Robot as a Service (RaaS)
Robot as a Service bietet Unternehmen eine attraktive Möglichkeit, die Vorteile der Robotik zu nutzen, ohne die klassischen Hürden von Kosten und Know-how. In einem immer dynamischeren Wirtschaftsfeld verschafft das as-a-Service-Modell die nötige Flexibilität. Entscheider in Unternehmen sollten dieses Konzept daher aufmerksam beobachten – möglicherweise entwickelt es sich vom Trend zum festen Bestandteil moderner Geschäftsstrategien. Wer heute die Chancen von RaaS auslotet, könnte morgen einen entscheidenden Wettbewerbs- und Effizienzvorteil daraus ziehen.